Saison 2003
Hier nun die Daten

Motorrad Strassenweltmeisterschaft

 
 

NEXT EVENT 


27. Juli    Sachsenring


  6. April Suzuka Japan

Valentino Rossi beim GP-Auftakt in Suzuka bereits in seinem Element
Valentino Rossi hat beim Auftakt-Grand-Prix in Suzuka alle Spekulationen um seine Form und die seiner Gegner zurecht gerückt. Der 24-jährige Italiener gewann das Rennen in der MotoGP ganz souverän vor seinen beiden Landsleuten Max Biaggi und Loris Capirossi.

Der „Doktor" übernahm in der 6. Runde die Führung von Ducati-Pilot Capirossi und brauste wenig später allen Konkurrenten auf und davon. Biaggi konnte zwar einige Runden lang das Hinterrad seines großen Rivalen beobachten. Doch in Runde zehn war Rossi schon mehr als 2,5 Sekunden enteilt. Seinen 51. GP-Sieg fuhr der Italiener bei herrlichen Sonnenschein auf dem 5,859 km langen Suzuka Circuit 60 km südlich von Nagoya problemlos nach Hause.

Schnell zu Ende war das Rennen für Daijiro Kato (Telefonica MoviStar Honda Gresini). Der Japaner kam in Runde drei vor der Schikane fürchterlich zu Fall. Ohne das Bewusstsein zu erlangen, wurde der Honda-Fahrer mit dem Hubschrauber in eine Klinik eingeliefert. Glimpflicher verlief zwei Runden später ein Verbremser seines Landsmanns Ukawa, der einen Bremspunkt verpasste, mit hoher Geschwindigkeit ins Kiesbett ratterte und mit dem Kopf voran in die Sicherheitsbegrenzung einschlug. Der Honda-Werksfahrer konnte das Rennen aber fortführen.

Hinter dem italienischen Führungstrio, das sich schon nach zwei Runden gebildet hatte, machten Sete Gibernau (Telefonica MoviStar Honda Gresini) und Neuling Troy Bayliss (Ducati Marlboro Team) eine gute Figur. Beide fuhren den vierten bzw. fünften Rang sicher ein. Superbike-Weltmeister Colin Edwards (Alice Aprilia Racing) gewann einen rundenlangen Kampf gegen Neuling Nicky Hayden (USA) um Platz sechs. Der Brasilianer Alex Barros (Gauloises Yamaha Team) ging aufgrund eines Sturzes beim morgendlichen Warm-Up nicht ganz fit ins Rennen und musste sich mit dem achten Platz begnügen.

  Grand Prix von Japan MotoGP    

 Valentino Rossi - Honda (Italien)
Max Biaggi - Honda (Italien)
Loris Capirossi - Ducati (Italien)
Sete Gibernau - Honda (Spanien)
Troy Bayliss - Ducati (Australien)
Colin Edwards - Aprilia (USA)
Nicky Hayden - Honda (USA)
Alex Barros - Yamaha (Brasilien)
Shinya Nakano - Yamaha (Japan)
Carlos Checa - Yamaha (Spanien)
Norick Abe - Yamaha (Japan)
Noriyuki Haga - Aprilia (Japan)
John Hopkins - Suzuki (USA)
Kenny Roberts - Suzuki (USA)
Olivier Jacque - Yamaha (Frankreich)
Garry McCoy - Kawasaki (Australien)
Andrew Pitt - Kawasaki (Australien)
Akira Yanagawa - Kawasaki (Japan)
Tamaki Seriwaza - Moriwaki (Japan)
Tohru Ukawa - Honda (Japan)
...
Makoto Tamada - Honda (Japan)
Nobuatsu Aoki - Proton (Japan)
Jeremy McWilliams - Proton (GB)
Daijiro Kato - Honda (Japan) 44.
    27. April    Phakisa FreewayAfrika

                Sete Gibernau
27.04 Welkom Südafrika
Sete Gibernau tröstet Gresini-Team mit einem Sieg
Am Ende konnte sich sogar Teamchef Fausto Gresini etwas über den Sieg von Sete Gibernau (Telefonica MoviStar Honda Gresini) beim MotoGP-Rennen in Südafrika freuen. Drei Wochen nach dem tödlich verlaufenen Unfall seines zweiten Fahrers Daijiro Kato erfuhr das spanische Team einen kleinen Trost in seinen Stunden der Trauer.

Weltmeister Valentino Rossi musste sich nach einem Rennen mit vielen Höhepunkten mit dem zweiten Platz begnügen. Wegen eines Motorplatzers von Kenny Roberts in der Aufwärmrunde konnte das Rennen erst mit einer 50-minütigen Verzögerung in Angriff genommen werden. Das zehrte drei Wochen nach dem Unfall von Kato gewaltig an den Nerven der Fahrer aber auch der Verantwortlichen. Nur zögerlich hatte Sicherheitsbeauftragter Franco Uncini grünes Licht nach dem misslichen Vorfall gegeben. Roberts hatte eine riesige Ölspur gezogen, die von den Streckenposten nur halbwegs mit Bindemittel in den Griff zu bekommen war.

Dennoch ließen sich die Piloten nichts anmerken. Sie mussten trotz der ungünstigen Bedingungen raus und machten ihre Sache verdammt gut. Beim Start gab es aber gleich den nächsten Zwischenfall, als Colin Edwards (Alice Aprilia Racing) die Kontrolle über sein Motorrad verlor und Teamkollege Noriyuki Haga sowie Jeremy McWilliams (Proton Team KR) mit in einem Sturz verwickelte. An der Spitze hatten die Fahrer davon nicht mitbekommen. Den besten Start hatte Ducati-Marlboro-Werkspilot Troy Bayliss vor Polesetter Gibernau, Max Biaggi und Rossi erwischt. Ab Runde fünf konnten sich die beiden Führenden etwas absetzen. In Runde neun musste sich Suzuka-Dritter Loris Capirossi (Ducati Marlboro Team) nach einem zweiten Ausritt aus dem Rennen verabschieden.

Nach einem Fehler musste Bayliss die Führung an Gibernau übergeben. Der spanische Honda-Pilot fuhr fehlerlos und setzte sich sofort einige Meter ab. Während auch Biaggi schnell an den Australier vorbeikam, musste Rossi schon tiefer in die Trickkiste greifen. Erst in Runde 19 kam der Italiener nach harten Attacken an den Suberbike-Weltmeister von 2001 vorbei und schnappte sich wenige Augenblicke auch noch Biaggi, der einen Bremsfehler produzierte.

Danach war für Rossi der Weg zum Angriff auf den Führenden Gibernau frei. Die drei Sekunden Vorsprung schmolzen Runde für Runde dahin. Im vorletzten Turn hatte Rossi seinen Vordermann fast erwischt. Doch in Schlagdistanz kam der vierfache Champion nicht mehr. Mit zwei Motorradlängen Vorsprung überquerte Gibernau zum zweiten Mal in seiner Karriere ein MotoGP-Rennen an erster Stelle.

Auch die Verfolgergruppe mit Alex Barros (Gauloises Yamaha Team), Tohru Ukawa (Camel Pramac Pons) und Norick Abe (Yamaha) lieferte sich schöne Duelle. Der nicht ganz fitte Brasilianer setzte sich in der 19. Runde durch und sicherte sich noch den 5. Platz.

  Grand Prix von Südafrika MotoGP    
 1 Sete Gibernau - Honda (Spanien)
2Valentino Rossi - Honda (Italien)
3Max Biaggi - Honda (Italien)
4Troy Bayliss - Ducati (Australien)
5Alex Barros - Yamaha (Brasilien)
6Tohru Ukawa - Honda (Japan)
7Nicky Hayden - Honda (USA)
8Norick Abe - Yamaha (Japan)
9Carlos Checa - Yamaha (Spanien)
10Olivier Jacque - Yamaha (Frankreich)
11Shinya Nakano - Yamaha (Japan)
12Nobuatsu Aoki - Proton (Japan)
13John Hopkins - Suzuki (USA)
14Makoto Tamada - Honda (Japan)
15Kenny Roberts - Suzuki (USA)
16Andrew Pitt - Kawasaki (Australien)
17Garry McCoy - Kawasaki (Australien) 44.

11. Mai    Jerez Spanien

Valentino Rossi fuhr allen auf und davon
Der vierfache Weltmeister Valentino Rossi (Repsol Honda) machte seinen Namen als Überflieger wieder alle Ehre. Der 24-jährige Italiener gewann den Grand Prix von Spanien wie im Vorjahr deutlich vor seinem Landsmann Max Biaggi (Camel Pramac Pons). Der Australier Troy Bayliss (Ducati Marlboro Team) rettete die Ducati-Ehre mit Platz drei, nachdem beide roten Renner aus Italien die ersten Startplätze belegt hatten.

Für Wild-Card-Pilot Alex Hofmann wäre fast ein Punkt herausgesprungen. Der 23-jährige Kawasaki-Fahrer lag wenige Runden vor dem Ende auf den 15. Rang, musste diesen aber letztendlich seinem Teamkollegen Andrew Pitt (Australien) überlassen.

Den besten Start hatten die beiden Ducatis mit Bayliss und Capirossi erwischt. Rossi war nur Achter, doch in Runde drei übernahm der Repsol-Honda-Werksfahrer schon den Platz an der Sonne von Capirossi. Dahinter kämpften Max Biaggi (Camel Pramac Pons), Sete Gibernau (Telefonica MoviStar Honda Gresini) und Troy Bayliss (Ducati Marlboro Team) und die Plätze drei vier fünf.

Während Rossi mit neuen Rundenrekorden schnell das Weite suchte und einen ungefährdeten Sieg entgegen fuhr, verteidigte Biaggi seinen zweiten Platz problemlos vor Bayliss, der zum ersten Mal in seiner Karriere einen Podestplatz im GP-Sport erreichte. Dahinter verlor Alex Barros (Gauloises Yamaha Team) das Duell um Platz vier gegen Tohru Ukawa (Camel Pramac Pons) und dem überraschend starken Makoto Tamada (Honda/Japan).

Polesitter Loris Capirossi musste derweil früh aufgeben. Der Ducati-Pilot stürzte nach einem wilden Rutscher in Runde 13 und musste aufgeben. Auf Abwegen war auch Lokalmatador Sete Gibernau, der in Runde sechs einen Vorderradrutscher hatte, der zum Sturz führte.
 
 Valentino Rossi - Honda (Italien)
Max Biaggi - Honda (Italien)
Troy Bayliss - Ducati (Australien)
Tohru Ukawa - Honda (Japan)
Alex Barros - Yamaha (Brasilien)
Makoto Tamada - Honda (Japan)
John Hopkins - Suzuki (USA)
Shinya Nakano - Yamaha (Japan)
Nobuatsu Aoki - Proton (Japan)
Olivier Jacque - Yamaha (Frankreich)
Noriyuki Haga - Aprilia (Japan)
Jeremy McWilliams - Proton (Großbritanien)
Kenny Roberts - Suzuki (USA)
Colin Edwards - Aprilia (USA)
Andrew Pitt - Kawasaki (Australien)
Alex Hofmann - Kawasaki (Deutschland)
Marco Melandri - Yamaha (Italien)
Garry McCoy - Kawasaki (Australien) 46
.


25. Mai  Le Mans Frankreich   


Sete Gibernau gewinnt verrücktes Regenrennen
Wäre das Rennen nicht nach 14 Runden wegen Regen abgebrochen worden, Valentino Rossi hätte wohl zum vierten Mal in diesem Jahr zugeschlagen. Zu diesem Zeitpunkt führte der Repsol-Honda-Werksfahrer den GP von Frankreich mit zwei Sekunden Vorsprung vor einer Verfolgergruppe mit Alex Barros, Tohru Ukawa, Max Biaggi und Sete Gibernau an. Doch dann musste das Rennen wegen der nassen Strecke neu gestartet werden, und diesen Lauf gewann der Spanier Sete Gibernau vor Valentino Rossi und Alex Barros.

Der Neustart auf dem 4,180 km langen Le-Mans-Kurs war mit einem Reifenpoker verbunden. Streckenweise war die Piste völlig nass, an anderen Stellen dagegen ganz trocken. Regenreifen oder Intermediate? Das war bei den Teams die Frage. Max Biaggi, Tohru Ukawa und Olivier Jacque hatten ihre Intermediate-Reifen nach der Aufwärmrunde noch schnell gegen Regenreifen eingetauscht, mussten dafür aber aus der Boxenstraße ins Rennen gehen.

An der Spitze lagen nach dem Neustart Alex Barros, Sete Gibernau und Valentino Rossi, die allen anderen schnell das Nachsehen gaben. Einige Piloten kamen auf dem rutschigen Parcours überhaupt nicht zurecht und schlichen wie auf Eier fahrend um die Piste herum.

Die drei Fahrer an der Spitze gingen derweil aufs Ganze. Besonders Sete Gibernau riskierte viel. In Runde neun ging der Spanier an Valentino Rossi und Alex Barros vorbei. Dann übernahm der Italiener die Führung. Doch der Gresini-Honda-Pilot, der schon den Südafrika-GP gewonnen hatte, konterte. In der letzten Runde übernahm Valentino Rossi wieder Platz eins, doch Sete Gibernau setzte sofort nach. Am Ende einer an Dramatik kaum zu überbietenden letzten Runde hatte der Spanier die Nase leicht vor Rossi. Alex Barros wurde Dritter und Olivier Jacque feierte vor seinen Landsleuten einen schönen vierten Platz, während Max Biaggi noch Rang fünf einfuhr.

Das erste Rennen hatte Rossi dominiert

Verwunderlich: Beim ersten Rennen kamen einige Fahrer trotz bester Streckenverhältnisse relativ schnell zu Sturz. Den besten Start hatte Loris Capirossi vor Valentino Rossi und Alex Barros. Doch der Ducati-Marlboro-Werkspilot konnte die Spitzenposition nicht lange verteidigen. In Runde drei musste der Italiener mit technischen Problemen an seiner Ducati Desmosedici in die Box. Eine Runde zuvor hatte es Carlos Checa bereits erwischt. Der Fortuna-Yamaha-Werksfahrer berührte einen nassen Fleck und flog unsanft per Highsider auf den Asphalt. Eine Runde später stürzten auch Troy Bayliss (Ducati Marlboro Team) und Nobuatsu Aoki (Proton Team KR).

Danach ging es etwas geruhsamer zu in Le Mans. In Runde vier fuhr Sete Gibernau (Telefonica MoviStar Honda Gresini) mit Bestzeit an die vierte Stelle. Vor dem Spanier lagen Valentino Rossi, der mittlerweile Alex Barros an der ersten Stelle abgelöst hatte, Barros und Max Biaggi. In Runde acht hatte der Fahrer aus Urbino seinen Vorsprung schon auf eine Sekunde ausgebaut. In Runde zehn meldete sich Noriyuki Haga zu Wort. Der Superbike-Vize-Weltmeister von 2000 fuhr auf der Aprilia Rundenbestzeit und schob sich an die siebte Stelle.

Etwas später machte ein weiterer Japaner auf sich aufmerksam. Tohru Ukawa (Camel Pramac Pons) nutzte in der 15. Runde einen Fehler der vor ihm fahrenden Sete Gibernau und Max Biaggi, um sich an die dritte Stelle zu pressen. Wenig später Verwirrung. Ein Streckenposten hielt zaghaft die Regenflagge heraus. Rossi an der Spitze und alle anderen Piloten rasten aber weiter um die Wette. Erst eine ganze Runde später hob Valentino Rossi die Hand zum Zeichen des Abbruchs. Ein Rennen für die Katz´. Im Gegensatz zu den Vorjahren wurde das nächste Rennen nämlich nicht mehr zusammen addiert.

 
Grand Prix von Frankreich MotoGP    
 Sete Gibernau - Honda (Spanien)
Valentino Rossi - Honda (Italien)
Alex Barros - Yamaha (Brasilien)
Olivier Jacque - Yamaha (Frankreich)
Max Biaggi - Honda (Italien)
Jeremy McWilliams - Proton (Großbritannien)
Tohru Ukawa - Honda (Japan)
Noriyuki Haga - Aprilia (Japan)
Garry McCoy - Kawasaki (Australien)
Colin Edwards - Aprilia (USA)
Norick Abe - Yamaha (Japan)
Nicky Hayden - Honda (USA)
Ryuichi Kiyonari - Honda (Japan)
Shinya Nakano - Yamaha (Japan)
Marco Melandri - Yamaha (Italien)
Kenny Roberts - Suzuki (USA) 24.

  8. Juni    Mugello Italien  

08.06 Mugello Italien: MotoGP
Rossi gewinnt Heim-GP - Hofmann in den Punkten
Die Tifosi waren aus dem Häuschen. Beim Heim-Grand-Prix feierte Italien am Sonntag in der MotoGP-Klasse einen Dreifach-Erfolg mit Valentino Rossi als Sieger.

Der „Doktor" behielt in einem spannenden und mitreißenden Rennen die Oberhand gegen Ducati-Pilot Loris Capirossi und Honda-Fahrer Max Biaggi. Der 22-jährige Alex Hofmann kam auf den 14. Platz und landete erstmals mit der Viertakt-Kawasaki in den Punkten.

Die Show war grandios, die Valentino Rossi, Loris Capirossi und Max Biaggi an der Spitze zeigten. Von Schonung für Herz und Kreislauf der Tausenden Fans bei brütender Hitze konnte nicht die Rede sein. Die drei Italiener lieferten sich den packendsten Kampf des Jahres um die Podiumsplätze.

Loris Capirossi hatte einen tollen Start erwischt und peitschte seine Ducati Desmosedici drei Runden lang auf der Spitzenposition um den Kurs von Mugello. Gemeinsam mit Biaggi und Rossi setzten sich diese drei Fahrer schnell vom Rest des Feldes ab. Dahinter bildete sich eine Dreiergruppe mit Shinya Nakano, Sete Gibernau und Carlos Checa. Für Alex Barros sowie John Hopkins und Kenny Roberts war das Rennen dagegen nach Stürzen schnell zu Ende.

In Runde zwölf übernahm Rossi die Führung von Biaggi. Capirossi blieb ihnen dicht auf den Fersen. Der Repsol-Honda-Werksfahrer machte mit einer schnellsten Runde gleich klar, dass er sich absetzen wollte. Doch zu mehr als 0,5 Sekunden reichte es zunächst nicht. Dann kam Runde 16: Loris Capirossi und Max Biaggi kämpften verbissen um den zweiten Platz, wobei die beiden Italiener sich bei Tempo 180 sogar berührten.

Der Ducati-Pilot behielt die Oberhand. Doch das Duell mit Biaggi hatte Zeit gekostet. Rossi hatte seinen Vorsprung auf 1,5 Sekunden ausbauen können. Da auch Biaggi nicht ganz dem Tempo von Loris Capirossi folgen konnte, waren im Kampf um die Podiumsplätze die Positionen bezogen.

Hinter dem Führungstrio ging es aber mit Überholmanöver heiter weiter. Während Alex Hofmann auf der Kawasaki den 13. Platz belegte und nur unweit hinter Honda-Werksfahrer Nicky Hayden fuhr, düste in der zweiten Gruppe Makoto Tamada an Sete Gibernau und Shinya Nakano vorbei auf Rang vier. Auch GP-Neuling Ryuichi Kiyonari zeigte sein Können. Bei seinem erst zweiten MotoGP-Rennen ging der Japaner an Alex Hofmann vorbei und wurde guter Dreizehnter. Hofmann musste sich knapp dahinter mit dem 14. Platz begnügen, kam aber nicht nur vor seinen beiden Kawasaki-Kollegen Andrew Pitt und Garry McCoy ins Ziel, sondern war auch wesentlich schneller als die beiden Fixstarter.

Rossi ließ an der Spitze unterdessen nichts mehr anbrennen. Loris Capirossi knallte zwar in der vorletzten Runde noch einmal einen Rundenrekord hin. Doch der Abstand zum Vordermann war zu groß. Mit Platz zwei, dem besten Ducati-Ergebnis bisher, und seinem zweiten Podiumsplatz in diesem Jahr, zeigte sich Capirossi und sein Team aber in glänzender Laune.

  Grand Prix von Italien MotoGP    
 Valentino Rossi - Honda (Italien)
Loris Capirossi - Ducati (Italien)
Max Biaggi - Honda (Italien)
Makoto Tamada - Honda (Japan)
Shinya Nakano - Yamaha (Japan)
Tohru Ukawa - Honda (Japan)
Sete Gibernau - Honda (Spanien)
Carlos Checa - Yamaha (Spanien)
Colin Edwards - Aprilia (USA)
Olivier Jacque - Yamaha (Frankreich)
Marco Melandri - Yamaha (Italien)
Nicky Hayden - Honda (USA)
Ryuichi Kiyonari - Honda (Japan)
Alex Hofmann - Kawasaki (Deutschland)
Garry McCoy - Kawasaki (Australien)
Andrew Pitt - Kawasaki (Australien) 43.

 Gesamtstand MotoGP
   Rossi 115
  Biaggi 83
  Gibernau 72
  Barros 46
  Ukawa 42
  Bayliss 40
  Capirossi 36
  Nakano 33
  Jacque 32
  Hayden 26
  Tamada 25
  Edwards 25
  Checa 21
 Abe 18
  Haga 17
  Hopkins 15
  McWilliams 14
  Aoki 11
  McCoy 8
  Roberts 6
 Kiyonari 6
  Melandri 6
  Hofmann 2

  Pitt 1

15. Juni    Catalunya Spanien

Erster Sieg: Italien feiert Loris Capirossi und Ducati
Der kleine Loris Capirossi konnte es nicht glauben. Der Italiener gewann sensationell im Comeback-Jahr von Ducati den Grand Prix von Katalonien. Zweiter wurde Valentino Rossi vor Lokalmatador Sete Gibernau.

Italien feiert einen Doppelsieg. Nach langer Abwesenheit ist Ducati seit Anfang dieser Saison wieder mit dabei, und im sechsten Rennen gab es schon den ersten Sieg bei den Roten aus Bologna zu feiern. Mit einem italienischen Fahrer obendrein, was den Triumph perfekt machte. Loris Capirossi hatte die Sache etwas erleichtert bekommen. Er profitierte von einem Bremsfehler Rossis. Der WM-Spitzenreiter hatte das Rennen bis zur 13. Runde angeführt. Dann ging Capirossi an seinen Landsmann vorbei. Nur wenig später unterlief Rossi ein Bremsfehler und landete im Kies.

Der Repsol-Honda-Werksfahrer konnte das Rennen aber weiterfahren, rutschte allerdings auf den 6. Platz. Das anschließende Aufholmanöver war sensationell. Innerhalb weniger Runden machte Rossi, der 1996 sein erstes Rennen im GP von Tschechien in der 125-ccm-Klasse gewann, den Fünf-Sekunden-Rückstand auf die vor ihm fahrende Gruppe wett und überholte danach in nur einer Runde drei Fahrer. In der drittletzten Runde schnappte sich Rossi auch noch den zweitplatzierten Max Biaggi. Capirossi war aber zu weit enteilt, so das Rossi sich mit dem zweiten Platz begnügen musste.

„Ich habe einen Fehler beim Bremsen gemacht. Das hat mich weit zurückgeworfen. Doch fast hätte ich Loris noch erwischt. Ich bin nicht unzufrieden mit Platz zwei. Dass Loris gewonnen hat, freut mich. Das ist gut für die Meisterschaft", war Rossi nicht allzu enttäuscht.

Sieger Loris Capirossi kniete sich auf dem Podium ehrfürchtig hin. Beim Ertönen der Nationalhymne ließ der kleine Italiener seinen Tränen freien Lauf. „Der erste Sieg für Ducati. Ich bin so happy", meinte Capirossi. „Es war ein unglaubliches Rennen. Der Kampf mit Valentino war fantastisch. Ich habe seinen Fehler bemerkt, wusste aber nicht, was sich dahinter abspielte. Die letzten Runden waren sehr hart. Ich war ständig am Limit. Der Sieg ist für mich und das Team enorm wichtig."

  Grand Prix von Katalonien MotoGP    
Loris Capirossi - Ducati (Italien)
Valentino Rossi - Honda (Italien)
Sete Gibernau - Honda (Spanien)
Carlos Checa - Yamaha (Spanien)
Shinya Nakano - Yamaha (Japan)
Tohru Ukawa - Honda (Japan)
Makoto Tamada - Honda (Japan)
Alex Barros - Yamaha (Brasilien)
Noriyuki Haga - Aprilia (Japan)
Troy Bayliss - Ducati (Australien)
Ryuichi Kiyonari - Honda (Japan)
Noriyuki Haga - Aprilia (Japan)
Marco Melandri - Yamaha (Italien)
Max Biaggi - Honda (Italien)
John Hopkins - Suzuki (USA)
Nobuatsu Aoki - Proton (Japan)
Garry McCoy - Kawasaki (Australien) 44.

28. Juni Van Drenthe Holland

Sete Gibernau gewinnt Regenrennen in Assen
Der Spanier Sete Gibernau hat nach Siegen mit WM-Spitzenreiter Valentino Rossi gleichgezogen. Der Gresini-Honda-Pilot gewann den Grand Prix der Niederlande vor Max Biaggi und Valentino Rossi und verbuchte seinen dritten Saisonsieg.

In der Gesamtwertung machte Gibernau ein wenig Boden gut auf Rossi, dessen Vorsprung aber immer noch 38 Punkte beträgt. Alex Hofmann feierte auf der Kawasaki einen weiteren schönen Erfolg. Der 23-jährige Bochumer landete auf den 10. Rang und war erneut mit Abstand bester Fahrer im Lager der Grünen.

Regen hatte den 6,027 km langen Assen-Kurs in eine unberechenbare Rutschbahn verwandelt. Die Startprozedur in der MotoGP musste sogar zweimal durchgeführt werden. Zunächst hatte die Rennleitung den Wettlauf als Trockenrennen deklariert. Doch schon in der Aufwärmrunde warf ein Regenschauer dieses Ansinnen über den Haufen. Knapp 30 Minuten später klappte es mit dem Start besser.

Sete Gibernau bog auf der pitschnassen Strecke in der ersten Kurve vor Max Biaggi und Valentino Rossi als Erster ein. In der zweiten bis vierten Runde übernahm Biaggi kurz die Führung, ehe Gibernau das Kommando erneut übernahm. Diese beiden Piloten gingen auf der nassen Strecke ein hohes Risiko ein und suchten schnell das Weite.

Mitte des Rennens waren die Positionen soweit bezogen. Gibernau hatte sich dank seiner brisanten Fahrweise an der Spitze abgesetzt und führte mit drei Sekunden vor Biaggi. Dahinter folgte Rossi mit vier Sekunden Abstand. Hofmann fuhr ein sauberes Rennen im Mittelfeld und kämpfte sich auf den 10. Platz vor. In der vorletzten Runde war der Deutsche sogar Neunter. Gegen die Angriffe von Ducati-Werkspilot Troy Bayliss war Hofmann aber wehrlos.

Noriyuki Haga gab wenige Runden vor dem Ende auf Platz vier ein deutliches Lebenszeichen von sich. Aus dem besten Aprilia-Ergebnis der Geschichte wurde aber nichts. Der Japaner riskierte in der Schlussphase zuviel und rutschte ins Kies.

An der Spitze veränderte sich nichts mehr. Gibernau gewann das Regenrennen von Assen souverän mit elf Sekunden Vorsprung vor Biaggi. Rossi hatte in der Schlussphase noch einmal kräftig Druck auf seinen Landsmann gemacht, begnügte sich aber mit dem dritten Podestplatz.

MotoGP Assen
 Sete Gibernau
Max Biaggi
Valentino Rossi
Carlos Checa
Olivier Jacque
Loris Capirossi
Colin Edwards
Alex Barros
Troy Bayliss
Alex Hofmann
Nicky Hayden
Tohru Ukawa
Shinya Nakano
Andrew Pitt
John Hopkins
Makoto Tamada
Ryuichi Kiyonari
Garry McCoy
...
Noriyuki Haga out
Yukio Kagayama out
Marco Melandri out
Nobuatsu Aoki out
Jer. McWilliams out

 

  13. Juli    Donington Park GB

 
Zu früh gejubelt: Valentino
Rossi hatte unter Missachtung der gelben Flagge überholt und bekam eine Zehnsekundenstrafe aufgebrummt.
 
 Max Biaggi
Sete Gibernau
Valentino Rossi
Loris Capirossi
Troy Bayliss
Carlos Checa
Noriyuki Haga
Nicky Hayden
Shinya Nakano
Colin Edwards
John Hopkins
Yukio Kagayama
Makoto Tamada
Ryuichi Kiyonari
Nobuatsu Aoki
Garry McCoy
Andrew Pitt
OUT

Olivier Jacque
Jer. McWilliams
David de Gea
Marco Melandri
Chris Burns
Tohru Ukawa
 

Valentino Rossis Sieg wurde aberkannt
Valentino Rossi gewann auf der Strecke zwar den Grand Prix von England in der MotoGP-Klasse vor Max Biaggi und Sete Gibernau. Doch der Sieg wurde dem 24-jährigen Italiener nachträglich aberkannt.

Der Repsol-Honda-Werksfahrer hatte in der zweiten Runde am Ende der Start-Ziel-Geraden einen Gegner überholt, als gelbe Flaggen geschwenkt wurden. Auf Intervention des Biaggi-Teams trat das Kampfgericht nach dem Rennen zusammen und entschied nach Studium der Fernsehbilder, den Titelverteidiger mit einer 10-Sekunden-Zeitstrafe zu belegen

Zum Sieger wurde Max Biaggi erklärt, während Gibernau auf den zweiten Platz vorrückte und Rossi auf den dritten Platz zurückfiel. In der WM-Wertung hat der Italiener jetzt statt 47 Punkte noch 33 Zähler Vorsprung auf Gibernau. Biaggi belegt den dritten Platz mit 36 Punkten Rückstand.

Der Pramac-Honda-Fahrer hatte sich rundenlang ein sehenswertes Duell mit seinem Erzfeind geliefert. Der Römer hatte von der Pole Position aus den besten Start erwischt, während Rossi nach der ersten Kurve als Siebter einbog. Doch schon nach dem ersten Turn lag der Fahrer aus Urbino an dritter Stelle hinter Biaggi und Gibernau. Den Spanier schnappte sich Rossi in Runde zwei als nächsten. Leider unter Missachtung der gelben Flaggen, die wegen des Sturzes eine Runde zuvor von Tohru Ukawa geschwenkt wurden. Dieses Missgeschick kostete dem WM-Spitzenreiter im Nachhinein zehn Sekunden Strafe.

Während Gibernau schnell den Anschluss auf die beiden Führenden verlor, trieb Rossi seinen Vordermann in der 13. Runde in einen Fehler. Biaggi verbremste sich vor der Schikane und verlor 1,6 Sekunden. Ein minimaler Rückstand, den der Honda-Pramac-Pilot trotz hohen Einsatzes bis zum Zielstrich nicht mehr wett machen konnte.

Rossi machte an der Spitze keinen Fehler und fuhr seinen vermeintlich 54. Grand-Prix-Sieg ein. Damit hätte der Italiener nach Siegen gleich mit dem legendären fünffachen 500er-Weltmeister Mick Doohan gezogen...

Hinter dem Führungsduo spielten sich erbitterte Kampfszenen ab. Die beiden Ducati-Piloten Loris Capirossi und Troy Bayliss fuhren noch ein relativ einsames Rennen auf den Plätzen vier und fünf. Dahinter kämpften Carlos Checa und Noriyuki Haga verbissen um Platz sechs. Olivier Jacque musste dem hohen Tempo Tribut zollen und flog an sechster Stelle per schmerzhaften Highsider von seiner Yamaha-M1.

Auch Marco Melandri, der seine Yamaha auf einer fantastischen ersten Startreihe gestellt hatte, musste auf Platz vier liegend in der 5. Runde nach einem Hinterradausrutscher in der Schikane, bei dem Capirossi fast vom umherfliegenden Motorrad getroffen wäre worden, in die Box. Rossi-Teamkollege Nicky Hayden (Platz 8) lieferte sich ein schönes Duell mit seinem Landsmann Colin Edwards, den er in die Schranken verwies.

Kenny-Roberts-Ersatzmann Yukio Kagayama lenkte seine Suzuki auf einen guten 12. Platz. Der Japaner war im Wurm-Up übrigens mit Alex Barros kollidiert, worauf der Gauloises-Yamaha-Werksfahrer am Rennen nicht teilnehmen konnte. Einen Punkt für eine Zweitaktmaschine gab es für Nobuatsu Aoki (Proton Team KR), während die Kawasakis mit Garry McCoy und Andrew Pitt zwar das Ziel, aber wieder mal keine Punkte sahen.

Die beiden WCM-Fahrer Chris Burns und David de Gea erlebten beim Cinzano Grand Prix von Großbritannien übrigens eine ganz schwarze Premiere gespickt mit vielen Zwischenfällen und bösen Stürzen. Das Ziel sahen beide Piloten nicht.


 

17. August Brünn Tschechien
 

07. September Estoril Portugal

20. September Rio Brasilien

05. Oktober Motegi Japan
12. Oktober Sepang Malaysia
19. Oktober Phillip Island Australien

     2. November    Valenciana Spanien
 

Alle Angaben natürlich ohne "Gewehr" und sonstigen Ansprüchen Dritter

Gruß
XJRWilds@u

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